Wie wir alle wissen, ist unsere Erde in Gefahr. Die Menschheit zerstört die Umwelt und so ihre eigene Lebensgrundlage. Ein Weg, diesen Prozess aufzuhalten, ist auf Nachhaltigkeit bei seinem eigenen Handeln zu achten. Nachhaltigkeit kann und sollte man in allen möglichen verschiedenen Lebensbereichen beachten - Ernährung, Hygiene, Konsum insgesamt, aber eben auch beim Reisen. Nachhaltig zu reisen kann herausfordernd sein, da viele – vermutlich die Meisten – Orte nur mit dem Flugzeug erreichbar sind. Dass Flugzeuge absolute Umweltverschmutzer sind, ist allerdings kein Geheimnis.
In diesem Blog möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du deine Reise trotzdem so nachhaltig wie möglich gestalten kannst, um der Welt, die du erkunden möchtest, nicht zu sehr zu schädigen.
Nachhaltiges Reisen fängt nicht erst im Land an, das du für deine Reise wählst. Im Gegenteil: Es beginnt schon bei der Benutzung deines Transportmittels für die Anreise.
Wie wir schon festgestellt haben, sind Flugzeuge leider sehr umweltschädlich. Deswegen solltest du sie, wenn möglich, vermeiden. Andere Möglichkeiten sind zum Beispiel Autos, Busse oder Züge. Besonders in Europa ist das Netz für (öffentliche) Transportmittel großartig ausgebaut, sodass du ohne viel Umsteigen dein Ziel erreichst. Die Reise dauert zwar sehr wahrscheinlich länger als eine Flugreise, aber dafür kannst du die Aussicht genießen und die Veränderung der Landschaft auf dem Weg bewundern.
Falls das Flugzeug jedoch der einzige Weg ist, dein Ziel zu erreichen, solltest du auf ein paar Sachen achten, um so deine Flugreise so umweltschonend wie möglich zu gestalten.
Generell ist ein Direktflug besser für’s Klima als ein Flug, bei dem du Zwischenstopps einlegst. Mithilfe des Airline Index kannst du die Effizienzpunkte einer Airline sehen. Hier wird zwischen Kurz-, Mittel- und Langstrecken unterschieden und darauf basierend kannst du entscheiden, welche Airline du für deine Reise nutzen möchtest.
Eine weitere Möglichkeit für dich ist es, die entstandene CO² Belastung durch eine Spende an Atmosfair zu Kompensieren. Die NGO investiert die Spende in Projekte zur Unterstützung beim Aufbau erneuerbarer Energien, durch welche auf lange Sicht CO² eingespart und die Umwelt ein wenig entlastet wird.
Übrigens ist Atmosfair Testsieger von über 19 Kompensationsanbietern und geht transparent damit um, wohin das Geld fließt und welche Projekte sie unterstützen. Wenn du noch mehr über CO²-Kompensation lesen möchtest, schau doch mal hier vorbei: Fliegen ohne schlechtes Gewissen?
Nicht nur bei der Anreise, sondern auch bei deiner Mobilität innerhalb deines Reiseziels kannst und solltest du auf Nachhaltigkeit achten. Anstatt einen Mietwagen zu buchen, versuch doch, das Fahrrad oder den Bus zu nehmen. Neben den Vorteilen für die Umwelt kannst du auf diese Weise mittendrin im Geschehen sein und das Land auf eine andere Weise erkunden.
Falls du den Zug verwendest, lohnt es sich deinen Reiseplaner und Tickets online zu verwenden. So sparst du dir zusätzliches Gepäck und du vermeidest die Verschwendung von Papierkarten und die Produktion von Abfall.
Die richtige Unterkunft zu finden, ist grundsätzlich kein leichtes Unterfangen. Möchtest du allerdings umweltfreundlich reisen, nimmt die Suche sogar noch mehr Zeit in Anspruch.
Ob eine Unterkunft umweltfreundlich ist, entscheidet sich meist durch die Handhabung der Betreiber:innen in Bezug auf Lebensmittel, Müllmanagement und den Einsatz von Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser.
Gut eignen sich daher Übernachtungen in einem Bauernhof, Bio-Hotel oder Eco-Hostel. Hier kann man sich sicher sein, dass ressourcenschonend gearbeitet wird.
Möglicherweise sind auch Gastfamilien oder Couchsurfing – Unterkünfte für dich persönlich passend, da du in diesen familiären Kontexten einen direkten Einfluss auf Lebensmittel, Müllmanagement und den Einsatz von Ressourcen ausüben kannst und so eigenständig dafür sorgen kannst, so nachhaltig wie möglich auf deiner Reise zu leben.
Diese Devise gilt nicht nur in deinen eigenen vier Wänden zu Hause, sondern auch wenn du dich im Ausland befindest: Versuche Strom und Wasser zu Sparen.
Klimaanlagen werden vor allem in heißen Ländern ohne Pause verwendet und verbrauchen Unmengen an Strom. Zudem sind sie schädlich für die Umwelt. Um nachhaltig zu reisen, solltest du diese abzuschalten, sobald du dich nicht mehr in deinem Zimmer befindest. Ebenso verhält es sich mit Lichtschaltern.
Im Westen sind wir äußerst privilegiert. Wir haben Zugang zu Wasser, wann immer wir dieses benötigen. Wir sind in der Lage Wasser zu trinken, ohne großartig darüber nachzudenken. Daher ist Wassersparen für viele Europäer:innen kein großes Thema. Ein Aufenthalt in einem Land allerding, für welches das nicht gilt und welches dich zwingt, deine Gewohnheiten zu ändern, kann dir beibringen auch zurück in der Heimat ganz bewusst mit dieser Ressource umzugehen und nachhaltig umweltfreundlicher zu leben.
Egal, ob du dich im Urlaub befindest, oder dich in deinem eigenen Land aufhältst: Um umweltfreundlich zu reisen bzw. zu leben, ist es wichtig, seine Umgebung zu respektieren.
Dies bedeutet, die Natur nicht zu verunreinigen, indem du etwas zurücklässt, zum Beispiel Müll.
Außerdem haben viele Menschen die unbewusste Angewohnheit, verschwenderisch zu sein und Dinge nach einmaligem Gebrauch loszuwerden. Nachhaltiges Reisen bzw. Leben beinhaltet auch das Wiederverwenden von Produkten.
Das kannst du ganz einfach tun, indem du komplett auf Glasflaschen oder eine robuste Trekking-Flasche umsteigst, um somit keinen Verbrauch von Plastikflaschen mehr zu haben.
Außerdem kannst du dir angewöhnen, immer eine Mülltüte bei dir zu haben und sämtliches Plastik einzusammeln, das dir begegnet. Besonders bei einem Strandurlaub wirst du die Möglichkeit bekommen, deine Mülltüte einzusetzen und so die Weltmeere ein wenig sauberer zu machen.
Tipp: Du willst während deiner Reise etwas Gutes für die Umwelt tun? Wieso nicht ein Umweltprojekt von AIESEC machen? Unsere Freiwilligenprojekte verbinden genau das, was du willst: Du kannst kleinere Orte erkunden und dich dafür einsetzen, dass vor Ort weniger Müll produziert wird.
Um nachhaltig zu reisen, empfiehlt es sich bei lokalen Unternehmen zu kaufen und zu essen. Es handelt sich hierbei meist um kleinere Läden, die darauf bedacht sind, gesündere Nahrung anzubieten oder Souvenirs zu verkaufen.
Kauft man auf lokalen Märkten oder Läden ein, kann man zum Erhalt der Umwelt beitragen sowie die Wirtschaft des jeweiligen Landes unterstützen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man auf diese Weise einen besseren Eindruck von der Kultur sowie den Einwohnern bekommt.
Achte bei deinen Einkäufen darauf, dass die Lebensmittel aus der Region stammen und saisonal sind. Regionale Produkte sind frisch und unterscheiden sich deutlich im Geschmack. Im Gegensatz zu unreif geernteten Früchten besitzen diese die für unseren Körper notwendigen Vitamine. Ein weiteres Kriterium kann zudem sein, dass du Bioprodukte kaufst, die mit dem Fairtrade-Siegel versehen sind.
Viele Touristen verhalten sich auf Reisen sehr rücksichtslos gegenüber unserem Planeten und seinen Bewohnern. Sie denken kaum darüber nach, wo sie ihren Dreck hinterlassen, oder welche Auswirkungen sie so auf den Lebensraum verschiedener Tierarten haben.
Achte bei deiner Reise auf jeden Fall darauf, dieses Verhalten zu vermeiden! Sei dir immer bewusst, wo du dich befindest und welche Spuren du für wen hinterlässt.
Ein weiterer Punkt, den es hier zu erwähnen gilt, ist der Missbrauch von Tieren zum Zweck von Touristenattraktionen. Oftmals will man als Tourist seltene Tiere zu Gesicht bekommen. Es wird jedoch kaum daran gedacht, dass es sich hierbei um Tiere handelt, die gegen ihren Willen zur Attraktion werden und in Zoos oft in viel zu kleinen Käfigen festgehalten werden. Ein sehr grafisches Beispiel dazu von National Geographic findest du hier.
Beim nachhaltigen Reisen solltest du dich von solchen Touristenattraktionen fernhalten und den Tieren in freier Wildbahn auf angemessene Art und Weise begegnen. Auch Bootstouren, um Wale oder Delfine auf offenem Meer zu beobachten sind nicht unbedingt artgerecht, da auch hier die Veranstalter seltenst an das Tierwohl, sondern eher an den eigenen Profit denken.
Wenn du dir sicher sein willst, dass deine Reise auch tatsächlich nachhaltig ist, halte Ausschau nach einem der drei internationalen Gütesiegel. Diese garantieren dir, dass du dich in einer umweltfreundlichen Umgebung befindest, da diese regelmäßig überprüft und erneuert werden.
Du findest verschiedene Auszeichnungen für unterschiedliche Bereiche. Manche von diesen befassen sich mit der Nachhaltigkeit von Stränden, andere wiederum mit der von Restaurants, Unterkünften, Wasser, Energie, Klima und zahlreichen anderen Gebieten.
Wie du siehst, gibt es eine Vielzahl an Vorkehrungen, die du treffen kannst, um nachhaltig zu reisen und somit die Schäden für die Umwelt zu minimieren. Es ist auch durchaus möglich, dass du durch das Reisen ganz neue Ideen bekommst, wie du dein Leben zurück in der Heimat noch nachhaltiger gestalten kannst. Wenn du zum Beispiel mit eigenen Augen siehst, wie Strände von Plastik bedeckt sind, oder aus der Not heraus lernst, mit maximal einem Liter Wasser zu duschen, kann sich aus diesen Erfahrungen dein Leben wandeln. Und das ist schließlich das schönste am Reisen: Neue Eindrücke sammeln und Erfahrungen machen, von denen man ein Leben lang profitieren kann.
Du möchtest dich auf deiner Reise in einer lokalen NGO engagieren, um noch mehr für die Umwelt zu tun und Erfahrungen zu sammeln, wie du es auf andere Art nie würdest? Dann melde dich jetzt an und wir informieren dich, welche Möglichkeiten du mit uns hast!