Wer kennt es nicht auch? Gerade in der aktuellen Zeit ist es nicht so leicht, einen neuen Job zu finden oder als Uni-Absolvent:in einfach und schnell ins Berufsleben zu starten. Das Angebot an Stellen ist klein, vor allem wenn man nur in einen bestimmten Bereich möchte — die Nachfrage jedoch groß.
Als VWL-Studentin ist mir schon seit dem ersten Tag meines Bachelor-Studiums klar, dass ich bei Job-Bewerbungen irgendwie hervorstechen muss. Wenn man mit mehr als 1.000 Studierenden in einem Hörsaal sitzt, wird einem schnell bewusst, das zwar nicht alle das Studium schaffen werden und sicherlich auch Unterschiede zwischen den Studierenden vorhanden sind (sei es durch die Noten oder der belegten Wahlfächern), dennoch eine Vielzahl an Menschen mit einem zusammen das Studium beenden werden — und so auf eine Stelle sehr viele Bewerbungen eingehen.
Kein Wunder also, dass Unternehmen ihre Ansprüche an die Bewerber:innen immer höher schrauben. Wir sollen teamfähig sein, beste Noten haben, eine Auslandserfahrung bereits hinter uns haben und schon mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen können: Da fragt man sich doch, wer dies direkt nach dem Studium erfüllen kann.
Glücklicherweise habe ich in meinem fünften Semester die für mich beste Lösung durch ein Ehrenamt gefunden. Leider recht spät, dennoch rechtzeitig genug, um nach meinem Abschluss all die Fähigkeiten und Soft Skills, die von Unternehmen immer mehr gefordert werden, vorzeigen zu können.
Aber erst einmal auf Anfang: Welche Fähigkeiten helfen dir, bei der Bewerbung zu überzeugen? Und wie kannst du sie aufbauen? Antworten erhältst du hier — inkl. einer ersten Idee, wie du die Soft Skills bei deiner Bewerbung nachweisen kannst.
Gerade für Studierende, die kaum Praxisbezug in ihrem Studium haben, ist es schwer, nur aus dem Uni-Alltag die unterschiedlichen Fähigkeiten aufzubauen. Studierende, die nebenbei noch arbeiten, lernen wiederum recht schnell, sich selbst besser zu organisieren oder in einem Team zu arbeiten.
Eine weitere Möglichkeit, die genannten Soft Skills neben dem Studium aufzubauen, ist ein Ehrenamt. Je nach Tätigkeit und Bereich der ehrenamtlichen Organisation können Studierende sogar alle neun Fähigkeiten durch ein Engagement entwickeln. AIESEC ist hierfür ein gutes Beispiel. Ich erkläre dir, wieso das der Fall ist:
Bei AIESEC treffen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Studienbereichen und Kulturen aufeinander — denn AIESEC diskriminiert niemanden und ist für jeden jungen Menschen offen. So kann es schnell passieren, dass man in einem sehr diversen Team arbeitet und direkt lernt, wie es ist, mit verschiedenen Persönlichkeiten auskommen zu müssen (Skill 3 + 8).
Weiterhin muss man die ehrenamtliche Tätigkeit irgendwie in seinen normalen Uni-Alltag integrieren — und wenn man so wie ich nebenbei noch arbeitet, findet man schnell heraus, wie man sich selbst organisiert, die Zeit effektiv managt und alles gut einplant (Skill 4 + 5).
Bei AIESEC hat man zudem die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche, die nicht immer etwas mit dem eigenen Studium zu tun haben, Einblicke und praktische Erfahrungen zu erhalten. Zusätzlich hat man jedes Jahr die Möglichkeit, mehr Verantwortung zu übernehmen, indem man eine bestimme Führungsposition einnehmen kann und so direkt neben dem Studium sein erstes Team leiten kann (Skill 7 + 9).
Da AIESEC sich als Leadership-Organisation sieht und eines der Leadership-Kompetenzen “Lösungsorientiertes Handeln” ist, wird jedes Mitglied dieses Fähigkeit schnell kennenlernen und entwickeln können (Skill 6).
Durch die Verantwortung, die jedes Mitglied direkt von AIESEC erhält, da wir uns alle gegenseitig vertrauen und uns weiterentwickeln möchten, lernt man bei AIESEC auch schnell, wie man selbstständig neue Dinge angeht und sich Wissen selber beibringt. Vor allem im letzten Jahr hat sich auch bei uns durch COVID-19 viel geändert, sodass wir unsere gesamte Arbeit umdenken und kreativ werden mussten (Skill 1 + 2).
Wie du siehst, kannst du die wichtigen Fähigkeiten, die jedes Unternehmen von seinen Bewerbern fordert, bei uns ganz einfach entwickeln — also, worauf wartest du noch?
Um durch deine entwickelten Fähigkeiten in der Bewerbung zu überzeugen, musst du zunächst den ersten Schritt schaffen: Unter all den Lebensläufen und Anschreiben, die Unternehmen erhalten, darf deiner bloß nicht untergehen. Denn du willst ja zum Gespräch eingeladen werden, um dann im persönlichen Austausch zu überzeugen.
Du hast zwei Möglichkeiten, deine Fähigkeiten einzubringen: Im Lebenslauf sowie im Anschreiben.
Manche Soft Skills kannst du ganz unkompliziert in deinen Lebenslauf unterbringen, in dem du sie unter oder über den Hard Skills (z.B. Sprachkenntnisse, Software-Kenntnisse) nennst. Welche genau hier passen, kommt immer auf die Position an, auf die du dich bewerben möchtest.
Da viele Unternehmen zuerst den Lebenslauf überfliegen, ist es sinnvoll, nur die Soft Skills zu nennen, die für den jeweiligen Job relevant sind. Diese kannst du im Anschreiben nochmals verstärken.
Weiterhin solltest du dein Ehrenamt, sofern du eins hast, im Lebenslauf unterbringen. Je nach Position, die du bei deiner ehrenamtlichen Organisaiton übernommen hast, passt das Ehrenamt entweder unter Sonstiges oder in die Berufserfahrung rein. Ist Letzteres der Fall, so kannst du deinen genauen Aufgabenbereich sowie deine Soft Skills unter diesen Punkt unterbringen.
Auch wenn nicht alle Unternehmen dein Anschreiben Wort für Wort lesen werden, lohnt sich der Nachweis deiner Fähigkeiten im Anschreiben. Da du natürlich nicht alles detailliert darstellen kannst, solltest du dich im Anschreiben auf die wesentlichen Dinge und somit die wichtigsten Soft Skills konzentrieren. Wichtig ist, dass du nicht einfach schreibst, dass du diese Fähigkeit besitzt, sondern eher Beispiele einsetzt, bei welchen du die Fähigkeit unter Beweis gestellt hast. So kannst du beispielsweise deine Teamfähigkeit darstellen, indem du generell über dein Ehrenamt im Anschreiben sprichst und erklärst, was du daraus gelernt hast:
“In meinem sozialen Engagement in AIESEC war ich zusammen mit fünf anderen Studierenden für das lokale Marketing an unserer Universität zuständig. Als Team haben wir verschiedene Ideen umgesetzt und so große Erfolge feiern können.”
Hiermit zeigst du nicht nur, dass du teamfähig bist — auch deine Kreativität kommt hervor!
Schreiben kann dies natürlich jeder in seiner Bewerbung: Daher ist es umso wichtiger, auch die Beweise durch beispielsweise ein Ehrenamtszeugnis vorzulegen. Das bekommst du natürlich bei uns ;).
Baue jetzt die wichtigen Fähigkeiten auf, sodass du in Zukunft mit deiner Bewerbung jedes Unternehmen überzeugst: