Ich bin letztes Jahr von Ende Januar bis Ende März mit AIESEC nach Salvador in Brasilien gegangen. Dort habe ich von Anfang Februar bis ca. Mitte März mein Freiwilligenprojekt SMART im Marketing und Management absolviert.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht ganz, was mich erwarten würde, wenn ich nach Brasilien fliegen würde. Ich war schon öfter im Ausland, unter anderem viel in Asien unterwegs und hatte mich auch schon mental auf die ein oder andere Sache vorbereitet, bevor ich wieder ans andere Ender der Welt fliegen würde. Man kann so viel googlen, wie man will, man muss einfach mal hin und selbst erleben, das war im Endeffekt, was mir am meisten Spaß gemacht und mich am meisten überrascht hat. Natürlich haben die Leute auf der ganzen Welt andere Tagesabläufe und Dinge, die für sie selbstverständlich sind. Also war auch der Kulturschock da. Aber ich war im Endeffekt sehr glücklich dort zu sein, weil einfach jeder mit dieser positiven Neugierde auf mich zukam und sich mit mir austauschen wollte. Es war egal, ob ich von da bin oder nicht, ich habe als Persönlichkeit gezählt. Und das war sehr schön. Ich habe gelernt, offener auf Fremde zuzugehen und einfach mal zu quatschen! Die meisten Leute da draußen sind auch ein bisschen schüchtern und freuen sich, wenn du sie kennenlernen willst. Also einfach mal, wenn man möchte, auch hier in Deutschland Fremde anquatschen und gucken, was sich für ein Gespräch ergibt.
Ich werde mich für immer daran erinnern, wie wir durch die Nacht, wirklich unglaublich schöner sternen-bedeckter Himmel, mit dem Bus durch die Landschaft in Chapada Diamantina gefahren sind, um in die nächste Stadt zu kommen. Die Berge und Hügel und alles, was die Natur so hergegeben hat, war einfach wunderschön. Man hat sich einfach als Person klein und nicht mehr so wichtig gefühlt, aber auf eine gute Weise. Einfach nach dem Motto: Mach' dir nicht so einen Kopf. Versuch' einfach dein Bestes zu tun und wenn es schiefläuft, ist das auch ok. Am Ende wird alles gut.
Ich glaube, es liegt viel auch daran, mit welchen Intentionen man ein Freiwilligenprojekt macht. Wenn man versucht mit der Einstellung an die Sache ranzugehen, dass man möglichst viel aus dieser Erfahrung mitnehmen will, sprich, man möchte über die einheimische Kultur und die Menschen wirklich etwas lernen und man stellt sich auf alles mit einer offenen Art ein, dann kann es richtig schön werden. Man lernt nicht nur, wie andere Menschen miteinander umgehen, sondern auch, wie man zum Beispiel Probleme auf andere Weise lösen kann, als man es gewohnt ist. Andere Denkweisen auszutauschen und eventuell sogar anzunehmen, weil es besser klappt, ist wirklich etwas gewesen, dass ich aus meiner Erfahrung mitgenommen habe.