AIESEC ist weltweit dafür bekannt, Freiwilligenprojekte und Praktika in anderen Ländern zu vermitteln, kulturellen Austausch zu fördern und Führungsqualitäten zu entwickeln. Aber ein Praktikum im Ausland ist nicht die einzige Erfahrung, die du mit AIESEC machen kannst.
Auch in Deutschland kannst du dich ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen der Organisation engagieren - ohne unsere freiwilligen Mitarbeiter hier vor Ort könnten wir das, was wir tun, gar nicht stemmen.
Aber eine Mitgliedschaft bei AIESEC bedeutet so viel mehr als nur ehrenamtlich zu arbeiten: Du lernst neue Leute und das Zusammenarbeiten in verschiedenen Teams kennen; du forderst dich immer wieder heraus und kannst sehr viel Neues lernen: So wie Samir, der sich seit 2018 bei AIESEC in Hamburg engagiert.
Wir haben Samir getroffen - lest, was er alles erlebt hat und wieso er sich noch immer für AIESEC ehrenamtlich engagiert:
Hallo zusammen!
Ich bin Samir, 21 Jahre alt und seit Mai 2018 Mitglied und Teamleiter beim Lokalkomitee von AIESEC in Hamburg. Ich möchte euch einmal aus meiner Perspektive zeigen, wie es bei AIESEC ,,hinter den Kulissen" aussieht.
Es war tatsächlich meine Schwester, die mich auf diese NGO gebracht hat. Von 2009-2011 war sie auch mal bei AIESEC Hamburg. Sie war im Bereich ,,Talent Management" und hat 2 Jahre lang auf lokaler und nationaler Ebene die ehrenamtlichen Mitglieder rekrutiert und weiterentwickelt. Sie sagte, dass ich doch gleich mal bei AIESEC vorbeischauen solle, wenn ich mit der Uni anfange.
Ich bin damals AIESEC ehrenamtlich beigetreten, da ich als 19-jähriger im 1. Semester neugierig und motiviert war. Das Unileben war eine völlig andere Welt für mich als Ersti und ich hab so viele Eindrücke mitbekommen. Viele Studierende haben etwas Freiwilliges neben dem Studium gemacht.
Ich wollte auch etwas Gutes tun - für meine Umgebung und für die Welt. ,,Make A Difference" war mein Motto, damals wie heute. Ich wollte sehen, ob AIESEC mir genau das bieten konnte, was ich suchte: Selbstentwicklung und die Welt verbessern.
An meinem allerersten Tag bei AIESEC in Hamburg gab es am Mittwoch um 18 Uhr ein Lokalkomitee-Treffen, bei dem sich alle als dem Komitee getroffen haben. Ich war Neuling und wurde von allen Mitgliedern herzlich begrüßt. Sie fragten, was ich studiere und waren sehr an meiner Person interessiert. Ich lernte direkt so viele neue Leute kennen, daher war mir direkt klar: AIESEC beizutreten, war eine der besten Entscheidungen.
Über die Monate hinweg habe ich im Sales Team und insbesondere im ,,Reception Team" Praktikanten aus aller Welt betreut, die nach Hamburg kamen und für 12 Monate in einem unserer Partnerunternehmen arbeiteten. Ich hab sie eingegliedert, mit ihnen den ganzen legalen und organisatorischen Kram gemacht und das beste von allem: Ich hab den Praktikanten Hamburg und Umgebung gezeigt.
Es war die schönste Zeit. Ich hab so viele neue Leute kennengelernt. Ich hab meinen Horizont erweitert, neue Kulturen erfahren, Freundschaften fürs Leben geschlossen - und das beste von allem: Ich konnte ein kleines bisschen zur Verbesserung der Welt beitragen.
Ich bin mit den Praktikanten aber auch einige Städte besuchen gegangen oder hab ihnen gezeigt, welche Städte unbedingt besucht werden sollten. AIESEC gibt einem die Möglichkeit, ein globales Netzwerk an Freunden aufzubauen.
AIESEC war für mich also das Tor zur Welt.
Irgendwann dachte sich der Lokalvorstand meines Lokalkomitees, dass ich Teamleiter des ,,Reception Team" sein durfte. Dann ging es auch schon zu meiner ersten Konferenz. Ja, richtig gehört! AIESEC veranstaltet auch nationale Konferenzen für alle Lokalkomitees aus Deutschland.
Meine allererste Konferenz als Member und Teamleiter war dann im August 2018 und nannte sich ,,PlanCo" (Planning Conference) . Sie war in der Nähe von Leipzig und wir waren ein Wochenende lang an einem See einquartiert.
Es war sehr besonders für mich! Alle Menschen, die ich dort traf, haben mich wie Familie behandelt. Ich kannte sie nicht mal, na ja, die Leute kamen ja auch aus den verschiedensten deutschen Städten. Aber sie wussten, dass wir alle ein ähnliches ,,AIESEC-Mindset" besitzen, und es war deshalb wirklich nie schwierig Freunde zu finden.
Ich war selbst schüchtern bzw. introvertiert und hatte es deshalb im sozialen Bereich nie einfach, aber AIESEC war etwas anderes. Da sind die Leute freiwillig auf mich zugekommen und haben mich behandelt, als wären wir beste Freunde seit dem Kindergarten. Sie haben mich sogar motiviert, das Mikrofon zu nehmen und dann vor 100 Leuten meine Meinung zu einem bestimmten Thema zu sagen. Ein einzigartiger Moment. Solche Menschen sind besonders, weil dein Wohlergehen und deine Entwicklung ihnen am Herzen liegt. Es gab auch auf den Konferenzen sehr viele Sitzungen über Persönlichkeitsentwicklung und wir konnten unser funktionales Wissen in praktischen Übungen vertiefen. Und die Parties haben natürlich auch nie gefehlt dabei.
Du bist auf einer Konferenz mit 100 anderen Menschen und alle motivieren dich. Es gibt immer eine besonders offene und fröhliche Stimmung in den Sitzungen und für ein Wochenende lang kannst du soviel über dich und deine Mitmenschen erfahren. Du hörst dir die Geschichten anderer an, es gibt reichlich viele Deep Talks und es ist einfach magisch.
Irgendwann im Oktober ermutigte mich mein damaliger Lokalvorstand, mich als Teil des Vorstandes zu bewerben. Ich wurde dann einstimmig gewählt und hab fortan das Sales Team geleitet.
Dieser Oktober war wie eine historische Zäsur für mein eigenes Leben: Ich hatte plötzlich statt 8h/Woche nun 25h/Woche für AIESEC aufzuwenden - ohne Bezahlung! Ich war dennoch motiviert. Du machst AIESEC nicht wegen des Geldes, oder wegen des Aufpeppens deines Lebenslaufes, sondern wegen der Chance, etwas Soziales zu bewerkstelligen und dich mit der Welt zu verbinden. Gemeinsam.
In den nächsten Monaten bis Jahresende und auch im Jahr 2019 habe ich vieles erlebt. Ich hatte so einige Tief-, und Hochpunkte in meiner AIESEC Karriere. Mal hab ich meine Mitmenschen enttäuscht und mal stolz gemacht. Als Teamleiter gab es für mich also sehr sehr viele Ups und Downs. Das ist normal so. Nichts läuft doch immer perfekt , oder?
Irgendwann, mit genügend Erfahrung, habe ich vom September 2019 - ca. Ende Februar 2020 angefangen im BackOffice , in ,,HR/Talent Management" zu arbeiten. Ich wollte noch tiefer ,,in die Materie eindringen". Ich wollte mehr über strategisches Handeln in Erfahrung bringen, ich wollte mehr über BackOffice erfahren und das HR/Talent-Management-Team hat mir genau das gegeben: ein tieferes Verständnis von AIESEC.
Ende Februar bin ich dann erneut in ein anderes Team meines Lokalkomitees gewechselt - ich glaube, ich bin so ein Mensch, der gerne neue Dinge ausprobiert, neue Wege gehen will und so viel erfahren will wie möglich - immerhin sind wir alle noch sehr jung und ich wollte so viel wie möglich aus meiner Mitgliedschaft heraus holen.
Ich bin immer noch Teamleiter. Aber nicht mehr für Sales, sondern für ein ,,Team oGX-Consideration". Während bei Sales die Aufgabe war, internationale Praktikanten und Unternehmen für unsere Sache zu gewinnen, ist es in meinem jetzigen Team die Aufgabe, Studierende und junge Menschen ins Ausland zu schicken, damit sie im Ausland soziale Projekte und Freiwilligen-Programme erleben können. Ein völlig anderes Team , aber immer noch mit denselben Werten. Neues Team. Neue Menschen. Neue Herausforderungen!
Trotz der Corona Krise und trotz Online At-Home Working bin ich wirklich stolz auf mein Team. Gemeinsam tun wir unser Bestes, um jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, auch mit wenig Geld im Ausland viel zu erleben. Unser Motto ist stets: Urlaub machen. Aber mit Sinn.
Es gibt noch viele coole Positionen, die ich in AIESEC in Hamburg noch ausprobieren möchte. Und es gibt auch sehr viele internationale Konferenzen in anderen Ländern, die ich mal besuchen möchte. AIESEC ist ja in mehr als 100 Ländern vertreten und da bietet es sich an so viele wie möglich von denen zu besuchen ;).
Ich hoffe, ich konnte euch einen ersten kleinen Einblick geben. Ich konnte natürlich jetzt nur von meiner eigenen subjektiven Erfahrung als Mitglied berichten, aber ich hoffe es hat einen ersten tollen Eindruck bei euch vermittelt.
#ProudToBeAIESECinGermany!