Was wäre das Schlimmste, das mir passieren kann?
Nach diesem Motto hat Lena, eine junge Studentin aus Bremen, ihre Zeit in Peru gestaltet. In den sechs Wochen ihres sozialen Projektes und der spannenden Reise durch Peru danach, hat Lena dank ihres Mottos viel erlebt, auf das sie mit Sicherheit stolz sein kann.
Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen - all dies und noch viel mehr haben ihre Erfahrung gestärkt und zu einem einmaligen Abenteuer gemacht.
Aber lest selbst, was sie zu berichten hat:
Hallo, ich bin Lena und ich war für ein sechswöchiges Freiwilligenprojekt in Peru. Nachdem diese Wochen vorbei waren, bin ich drei weitere Wochen durch Peru gereist und habe unter anderem Lima, Cusco, Nazca, Huacachina und Paracas gesehen.
In meinem Projekt ging es hauptsächlich darum, sich auf Kinder mit Down-Syndrom, Autismus oder Zerebralparese einzulassen und sie bei ihrer Therapie in der Organisation Polivalente zu unterstützen.
Dort wurde ich in die Physiotherapie eingeteilt, habe also hauptsächlich die Sportprogramme der Kinder begleitet und Muskelmassagen durchgeführt. Hierbei konnte ich sehr schnell Selbstvertrauen und Eigeninitiative entwickeln, da wir auch oft mit den Kindern alleine arbeiteten.
Falls du eventuell keine Referenz in solch einem Bereich hast, ist das eigentlich kein Problem, auch ich habe kein Medizin oder ähnliches studiert, konnte mich aber trotzdem super einfügen und den Kindern helfen.
Dadurch, dass man sich fast jeden Tag sieht, habe ich eine tolle Beziehung zu den Kindern aufbauen können. Das war immer ein sehr schönes Gefühl zu sehen, dass die Kinder sich freuen mich zu sehen.
Durch meine Reise nach Peru habe ich definitiv mein Selbstbewusstsein, aber auch Selbstvertrauen, weiter stärken können.
Auch das Vertrauen darin, dass alles gut laufen wird, ist mir bewusster geworden, denn was wäre denn das Schlimmste, was passieren kann?! Das ist immer das, was ich mich vor etwas frage, was mir Angst macht.
Wenn einem das Schlimmste erstmal klar ist, scheint alles gar nicht mehr so schlimm. Das ist, als würde man seinen Kopf sortieren. Und es ist doch soviel schöner sagen zu können: "Ja, das habe ich mich getraut", "Darauf bin ich stolz" als "Nein, ich hatte Angst".
Was ich auch gelernt habe, ist die Offenheit gegenüber anderen (fremden) Menschen. Mal ein Gespräch mit dem Taxifahrer zu führen, auch wenn man ganz genau weiß, dass das eigene Spanisch alles andere als "muy bien" ist.
Dadurch lernt man, dadurch wächst man.
Eine weitere Sache, die ich in meiner Zeit in Peru gelernt habe, ist Durchhaltevermögen. Ich kam in Südamerika ohne jegliche großen Spanischkenntnisse an. In Südamerika sprechen nicht viele Menschen Englisch.
Das habe ich ziemlich schnell erfahren, da weder meine Mitbewohnerin (Kolumbianerin), noch meine Gastfamilie genug Englisch für eine richtige Konversation sprachen.
Ich möchte nicht lügen, da dieser Bericht anderen helfen soll. Anfangs war es ziemlich schwierig für mich, Unterhaltungen fanden hauptsächlich über Google Übersetzer statt.
Ich hatte Tage, an denen ich mich sehr unverstanden gefühlt habe. Für mich war es schwierig, nichts zu verstehen, aber auch sich nicht so ausdrücken zu können, wie ich das eigentlich wollte. Ein Gefühl mit seinen eigenen Gedanken eingesperrt zu sein. Doch solche Situationen zahlen sich aus.
Nun kann ich wirklich stolz sagen, dass ich innerhalb von 2 Monaten so vieles dazugelernt habe. Im Laufe der Zeit habe ich auch gemerkt mit solch einer Sprachblockade locker und lustig umzugehen, auch mal über die eigenen Fehler zu lachen und dadurch zu lernen.
Zur Abschlussfeier in Polivalente habe ich einem Jungen mit Down-Syndrom, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, zwei Polaroidfotos von uns Freiwilligen mit ihm geschenkt.
Das Bild, das ich aus der Ferne sah: Den Kleinen im Schneidersitz auf seinem Holzstuhl sitzend, in der einen Hand einen Pudding, in der anderen die zwei Fotos, grinsend auf die Fotos schauend. Ich glaube ich habe in seinem Gesicht auch ein kleines bisschen Stolz gesehen.
Ich werde auch niemals unsere Tanzeinlagen oder Filmabende mit den anderen Freiwilligen vergessen.
Plus: Die Autofahrten in Lima mit meiner kolumbianischen Freundin: Die Musik laut aufgedreht, das Fenster unten. Wir sind am Meer lang gefahren und haben den Sonnenuntergang genossen. Diese Dinge, die Dinge, die einem ein Gefühl von Sicherheit und Freude geben, werde ich niemals vergessen.
Ich habe so viele tolle neue Freunde gefunden. Dafür bin ich dankbar.
Ich werde definitiv viele Dinge nicht mehr für selbstverständlich nehmen und diese schätzen lernen. In Peru habe ich Wohnungen gesehen, die man sich nicht mal vorstellen möchte.
Peru ist zwar weit weg von Deutschland und auch kulturell sowie strukturell unterschiedlich, dennoch hatte ich nie das Gefühl, so weit weg zu sein. Peru ist immer noch ein ganz normales Land auf der Welt, auf der wir alle leben.
Ich halte weiterhin an meiner Idee fest, später Journalistin zu werden, um eben diese Welten anderen Menschen zu zeigen: Um die Wirklichkeit und nicht nur die Wahrheit zu zeigen.
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