Gute Vorsätze gehören zur Jahreswende wie das Hier zum Jetzt. Viele wissen ganz genau, was sie im neuen Jahr verändern möchten und nehmen sich vor, ihre guten Vorsätze umzusetzen.
Zu diesem Jahreswechsel stand allerdings eine eher simple Veränderung im Vordergrund: Zurück zur Normalität zu gelangen. Die persönlichen Veränderungswünsche wurden vor den Geschehnissen des letzten Jahres eher leise. All die Verbesserungen, die wir uns damals für 2020 gewünscht hatten, wurde schnell zunichte gemacht.
Nicht nur Freiheitsliebende und Weltenbummler*innen fanden sich daher im letzten Jahr jeglicher Träume und Vorstellungen beraubt. Die Welt wie wir sie kannten wurde auf den Kopf gestellt und wir mussten uns umgehend neuen Strukturen und Ängsten stellen.
So schnell kann es uns passieren, dass sich unser Leben verändert, ob wir das für das Jahr geplant hatten, oder eben nicht.
Genau deshalb kann 2021 nun das Jahr werden, auf das wir all die vergangenen Silvester gepocht hatten. Denn nur selten hat ein Neuanfang so viel Potential enthalten, wie jetzt!
Was war das für eine verrückte Zeit? Wie Merkel bereits zu Jahresanfang sagte, haben wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vor so einer Herausforderung gestanden, wie 2020. Die Pandemie hat uns nicht nur wirtschaftlich und persönlich eingenommen, sie hat uns auch unsere gewohnte Normalität genommen.
Freiwilligenprojekte und Auslandspraktika wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt, Länder befanden sich in Lockdowns, Reisende mussten darum zittern, wie und ob sie nach Hause kommen dürfen. Generell war ein verantwortungsvolles und vertretbares Verreisen seit dem Frühjahr nicht möglich.
Das neue Jahr ist jetzt die Chance, dass wir Träume wie diese wiederaufleben lassen können.
Ein Grund hierfür könnte die Impfung gegen Covid-19 sein. Wenn wir uns vorstellen, dass weltweite und erfolgreiche Impfungen durchgeführt werden, könnten wir guten Gewissens in Länder reisen, deren Krankheitssysteme eine Corona-Welle in jedem Fall ruiniert hätte. Wir wären geschützt und würden wieder einen Schritt näher an dem Leben sein, dass wir als normal kannten und geliebt haben.
Wir könnten uns in genau die aufgeschobenen Abenteuer stürzen, die 2021 zu einem ganz besonderen Jahr machen würden. Es bietet sich uns die Chance, wieder hemmungsloser zu leben und dem Corona-bestimmten Alltag allmählich Lebewohl zu sagen.
Nicht nur deshalb hält 2021 unbewusst mehr Glücksgefühle parat, als wir vielleicht jemals erwartet hätten. Es ist nicht lediglich die Möglichkeit, wieder unbeschwert leben zu können, der wir uns langsam annähern, denn in den vergangenen Monaten konnten wir lernen, was wirklich wichtig ist.
Jedes Jahr nehmen wir uns Dinge vor, die wir dann doch nicht umsetzen. Das wird 2021 anders sein.
Wir wissen, wie schnell man von äußerlichen Faktoren gezwungen wird, seine Ziele zu verschieben. Jedes Mal sagen wir uns: Ich bring das zu Ende, ich fange neu an, ich mach diesen Sport und hab ab April meinen Summer-Body. Und jedes Mal kommt es anders. Warum sich Sachen vornehmen, die wir im Endeffekt nicht motiviert genug in die Realität umsetzen können?
Wir sollten uns fragen, was WIR wirklich wollen und ob dieser Summer-Body, von dem jeder träumt, auch unser Traum ist. 2020 hat uns entschleunigt, denn wir mussten umorganisieren, verzichten und einstecken. Es hat uns gezeigt, dass sich Träume schnell verschieben können und es plötzlich viel wichtiger ist, für die nächste Woche genügend Klopapier vorrätig zu haben.
Um glücklich zu sein, müssen wir nicht unter Druck das umsetzen, was sich alle vornehmen. Denn es ist viel schöner ohne Paranoia einkaufen zu gehen, oder guten Gewissens die Oma zu umarmen.
Tiefgehend hat uns die Zeit in der Pandemie so einiges gelehrt, um bewusster in ein hoffnungsvolles Jahr zu starten. Momente, die wir vorher nicht schätzen konnten, weil sie alltäglich waren, sind gar nicht so selbstverständlich, für wie wir sie gehalten haben. Ein Spaziergang an der frischen Luft, ein kleiner Ausflug oder ein Besuch können so viel Glück enthalten!
Wenn 2020 sprechen könnte, hätte es wahrscheinlich geschrien: “Sieht ihr jetzt mal, wie gut ihr’s eigentlich habt?“ Und verdammt ja, das haben wir. Vergesst nicht, im neuen Jahr daran zu denken, wie die Welt vor sechs Monaten ausgesehen hat. Manche Probleme werden dadurch plötzlich kleiner und schaffen Raum zum Glücklichsein.
Ein kleiner Reminder: Wir sind super global und das ist wirklich super so! Wir können im Home-Office Klamotten aus China bestellen, die einen Tag später ankommen und gleichzeitig eine Video-Konferenz nach Amerika und Australien abhalten. Wir sind vernetzt, immer. Reisen können wir an die entferntesten Orte, wir kennen Menschen und Tiere von überall und wenn nicht, sehen wir es per Klick nach.
Letztes Jahr allerdings haben wir gemerkt, dass so ein Klick nicht ausreicht, wenn man die Möglichkeit nicht hat, spontan in einen Flieger zu steigen und sich das alles in echt anzusehen. Im Jahr 2021 sollten wir umsetzen, was uns 2020 in die Krise gestürzt hat: Einfach mal nicht ALLES konsumieren, was uns unsere globale Welt zu bieten hat. Wandern im Harz, Wein aus der Pfalz oder ein Roadtrip ins nächste Hof-Café können so erfrischend sein!
Ja, wir haben das Glück, die gesamte Welt genießen zu können, aber wir können auch mal wieder die Welt genießen, die wir wirklich als Umfeld haben. Außerdem nehmen wir dann vielleicht auch jede Reise, die weiter geht, viel bewusster wahr. Das wäre auf jeden Fall ein Vorsatz, der 2021 schöner machen wird, selbst wenn sich unser Leben nicht wieder von jetzt auf gleich wandelt.
2020 wird uns sicherlich mit Erinnerungsstücken wie Abstand halten und Masken tragen nicht in Ruhe lassen. Wir werden auch künftig noch schweres Gepäck tragen. Doch dieser Koffer, den wir durch die Jahreswende schleppen, wird vor allem eines enthalten: Einen Neuanfang.
Wir können wieder daran arbeiten, Träume in die Realität umzusetzen. Zu reflektieren und sich zu fragen, was wir verändern wollen und können, ist immer ein guter Gedanke. Was wir aus dem Jahr, das uns alle auf die Probe gestellt hat, wirklich mitnehmen sollten, ist, dass wir uns mehr darauf einlassen sollten was kommen könnte.
Wir müssen nicht alles durchgeplant haben und wissen, wohin die Reise geht. Es kann schließlich schneller als gedacht passieren, dass genau solche Pläne geändert werden müssen.
Doch das ist kein Grund, den Optimismus zu verlieren: Wo eine Tür zugeht, können wir eine neue öffnen. Und diese Tür ist jetzt ein ganz frisches Jahr! Also packt eure Koffer und lasst euch darauf ein, was sich alles verändern wird. Ganz sicher kann es nur schöner werden, wenn ihr euch auf das Gute konzentriert und das Passierte nutzt, um jede kleine „Verbesserung“ zu genießen!
Melde dich jetzt für ein Auslandsabenteuer im Sommer 2021 an: Egal, ob du ein Freiwilligenprojekt oder ein Praktikum im Ausland absolvieren möchtest – ab Juli 2021 kann es losgehen!